Tischler-Nachwuchsförderung genießt bundesweiten Vorbild-Charakter

Von links: Obermeister Frank Grimm, Jasmin Sandknop (2. Platz), Schulleiterin Elke Brost, Hanna Wohlfahrt (1. Platz), Prüfungsausschussvorsitzender der Holzmechaniker Wolfgang Lengenfeld, Liam Nehring (3. Platz) und Ausbildungsleiter Markus Woidich vor den drei besten magsichen Boxen des Projektes.

Von links: Jasmin Sandknop (2. Platz), Hanna Wohlfahrt (1. Platz) und Liam Nehring (3. Platz) präsentieren ihre magsichen Boxen.

Auszubildende intensiv und innovativ auf die Gesellenprüfung vorzubereiten, haben sich die Tischler-Innung Gütersloh und das Reckenberg Berufskolleg gemeinsam auf die Fahne geschrieben. So zeigt es auch die jüngste Neueinführung des Mittelstufenprojektes, das bundesweit nur ein weiteres Mal existiert. Im Rahmen dieses Projektes erhalten die angehenden Tischler und Tischlerinnen nach der ersten Hälfte ihrer Ausbildung einen Vorgeschmack davon, wie es sich anfühlt ein Gesellenstück zu planen, entwerfen und zu bauen. Damit die Motivation steigt, erfolgt im Anschluss die Ausstellung der gefertigten Stücke und Bewertung durch eine Jury.

Das Mittelstufenprojekt ist vergleichbar mit der Generalprobe eines Theaterstückes.  Es gilt unter ähnlichen Rahmenvorgaben wie bei der Gesellenprüfung ein Einzelmöbel zu bauen.  In diesem Jahr war die Aufgabe eine „Magische Kiste“ mit einem handwerklich gefertigten Auszug zu entwickeln, von der Idee bis zum fertigen Stück. Dazu gehören das schriftliche Gesamtkonzept, eine Materialliste, ein Arbeitsablaufplan und Zeichnungen. Die theoretische Vorbereitung erfolgte in der Berufsschule, die praktische Ausführung jeweils einen Tag in der Schule und im Ausbildungsbetrieb.

„Wie freuen uns, dass das Pilot-Projekt von den Auszubildenden der Mittelstufe so gut angenommen wurde und viele die Chance genutzt haben ihr Probe-Gesellenstück zu bauen,“ so Markus Woidich, Ausbildungsleiter am Reckenberg Berufskolleg. Die Teilnahme an dem Projekt ist fortan fester Bestandteil der Ausbildung, wobei der abschließende Bau der geplante Stücke weiterhin freiwillig ist.
Der krönende Abschluss des Projektes war die Bewertung der drei besten magischen Kisten durch die Jury, die in diesem Jahr bereits die Gesellenstücke im Rahmen des Gestaltungswettbewerbes „Die Gute Form“ auszeichnete. Über den ersten Platz freute sich Hanna Wohlfahrt (Lignatus – Die Wohnmanufaktur, Langenberg) mit ihrem Würfel, der auf dem ersten Blick nicht danach aussieht, als ließe er sich öffnen. Jasmin Sandknop (Lb  Ladenbau Design, Rietberg) belegt den zweiten Platz und Liam Nehring (mTb Möbeltischrlerei Brockauf, Halle) den dritten.

„Mit der Auszeichnung der besten Stücke setzen wir das Signal, dass uns das Projekt am Herzen liegt und wichtig ist,“ betont Frank Grimm, Obermeister der Tischler-Innung, der den drei Besten gratulierte und ihnen im Namen der Innung Siegerprämien überreichte.

(Bilder: dialogisch GmbH Sandra Rogge)