Tischler-Nachwuchsprojekt genießt prominente Unterstützung aus der Politik

Das im letzten Jahr eingeführte Mittelstufenprojekt zur Förderung des Tischlernachwuchses im Kreis Gütersloh ging in die zweite Runde. CDU-Landtagsabgeordneter Raphael Tigges hat die Schirmherrschaft für das Projekt, das darauf abzielt, die jungen Menschen noch besser auf ihre Gesellenprüfung vorzubereiten, übernommen. Für die Tischler-Innung Gütersloh und das Reckenberg Berufskolleg, die gemeinsamen Ausrichter, ein Zeichen dafür, dass sich das Tischlerhandwerk auch außerhalb der eigenen Branche über Anerkennung und Zuspruch freuen darf.

„Das kleine Gesellenstück“ wäre ein ebenso treffender Name für das Projekt, das sich sowohl an den Tischler-Nachwuchs als auch an die angehenden Holzmechanikerinnen und Holzmechaniker richtet. Unter ähnlichen Rahmenvorgaben wie in der Gesellenprüfung entwerfen die Auszubildenden des zweiten Lehrjahres ein Mittelstufenstück. Sie erhalten dabei einen Vorgeschmack davon, was es heißt, sein individuelles Gesellenstück zu planen und umzusetzen. Wobei der abschließende Bau freiwillig und nicht fester Bestandteil der Ausbildung ist. Allerdings haben all die, die sich für den Bau entscheiden, die Chance, den aktuellen Stand ihrer Fähigkeiten zu ermitteln und sich wertvolles Feedback einzuholen. Denn die Stücke werden im Anschluss unter Prüfungsaspekten bewertet. Darüber hinaus wirft eine ausgewählte Jury, die sich aus Raphael Tigges MdL, Frank Grimm (Obermeister der Tischler-Innung Gütersloh) und Markus Woidich (Abteilungsleiter Bau- und Holztechnik am Reckenberg Berufskolleg) zusammensetzte, ein Auge unter gestalterischen Aspekten darauf. 

In diesem Jahr stand das Projekt unter dem Motto „wandel-Bar - mit mindestens einem beweglichen Element“. Tigges zeigte sich begeistert von der Kreativität, dem handwerklichen Geschick und den herausragenden Ergebnissen, als er durch die Ausstellung der rund 40 Stücke ging: „Ich kann mir so einige Stücke in meinem Zuhause vorstellen.“

Nach intensiver Beratung der Jury standen die drei Gewinner, die sich durch herausragende Leistungen hervorgetan haben, fest. Sie sind sich einig, dass durchaus noch mehr Stücke das Potenzial für das Siegertreppchen hatten. Die prämierten Stücke zeichneten sich durch kreatives Design, Ästhetik und Raffinesse aus. 

Über den ersten Platz freute sich Abderrahim Krikaz (Tischlerei Steiner, Halle) mit seiner Kaffee-Bar, die er über seinen Kaffeevollautomaten hängen wird, damit die Bohnen direkt in das Mahlwerk des Automaten fallen können. Robin Kölbel (Sudbrock GmbH, Rietberg) belegte den zweiten Platz und Cedric Schadwell (Westag AG, Rheda-Wiedenbrück) den dritten. Beide kreierten sich für eine Weinbar, die unterschiedlicher nicht sein können.

„Dass sich heute so viele Auszubildende, Lehrerinnen, Lehrer und Leiterin unseres Berufskollegs versammeln, um Euch zu ehren, verdeutlicht die Wertschätzung der von Euch erbrachten Leistungen und des gesamten Projektes,“ eröffnete Woidich die nachgelagerte Veranstaltung im Holztechnologiezentrum, bei der die Gewinner ihre Siegerprämien erhielten. Dass sich in diesem Jahr noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Bau ihres individuellen Stückes entschieden haben, bestätige die Ausrichter und Funktionäre darin, dass das Projekt Zukunftspotenzial habe und Fahrt aufnehme. 

„Das Gesellenstück ist ein Lebensstück. Es wird das wichtigste Stück sein, das ihr je bauen werdet. Steckt all euer Herzblut und eure Kreativität hinein. Es lohnt sich,“ waren die abschließenden Worte von Grimm an den anwesenden Nachwuchs. 

     
(Bilder: dialogisch GmbH)