Tischler-Innung fortschrittlich unterwegs

Udo Schwedes, Julian Effertz, Frank Grimm und Michael Voltmann freuen sich über den neuen Flachbettdrucker, der Drucke auf fast allen denkbaren Materialien möglich macht.

Die letzte Innungsversammlung des Jahres, geleitet von Obermeister Frank Grimm, hebt die positive Entwicklung der Tischler-Innung Gütersloh hervor. Im Fokus standen Themen wie Innovation und Digitalisierung, insbesondere im Tischlerbildungszentrum in Rheda-Wiedenbrück. Es gilt mit der Zeit zu gehen und das Handwerk heute und in Zukunft für den Nachwuchs attraktiv zu gestalten. Eine zukunftsorientierte Ausbildung, die sowohl traditionell als auch innovativ gedacht ist, ist dabei einer der Grundpfeiler. An dieser Stelle spielt die Tischler-Innung Gütersloh bundesweit ganz vorne mit.

Dank großzügiger Fördermittel des Landes NRW konnte die Innung den Weg für eine zukunftsorientierte Ausbildung weiter ausbauen. Hochmoderne Tischfräsen und Formatkreissägen, eine digitale Handoberfräse und ein Flachbettdrucker sind der neue Stolz im Tischlerbildungszentrum. „Wir freuen uns, dass wir unseren Azubis und Mitgliedern insbesondere mit unserem neuen Flachbettdrucker für ihre Gesellen- oder Meisterstücke neue Möglichkeiten in der Gestaltung eröffnen“, so Udo Schwedes, Leiter des TBZ, der die Bewerbung auf die Fördermittel für „Digitale Beschaffung“ federführend leitete. Laut Schwedes handele es sich um eine einzigartige Beschaffung, die an Modernität kaum zu übertreffen sei. Diverse Monitore, Computer, digitale Tafeln und das entsprechende Netzwerk ergänzen die innovative Ausstattung. 

Landesweit zeigen die Tischler-Innungen, dass sie in Sachen Digitalisierung auf dem Vormarsch sind. Das digitale Berichtsheft und die Einführung eines virtuellen Campus sind nur zwei Beispiele, die Ausbildungsbetriebe und Auszubildende überdurchschnittlich gut angenommen und in ihren Alltag integriert haben. 

Obermeister Frank Grimm würdigte während der Versammlung zudem den Einsatz von Dieter Diekhans, Geschäftsführer Tischlerei Steinkämper, der ein wegweisendes Projekt im Rahmen der Gesellenprüfung initiierte. Ab 2024 erhält das nachhaltigste Gesellenstück eine Auszeichnung, die den bewussten Umgang mit dem Rohstoff Holz fördern soll. Die Teilnahme ist freiwillig. Ziel ist, dass die jungen Handwerkerinnen und Handwerker bei der Planung ihres Gesellenstückes ganzheitlich über Komponenten und ökologische Beweggründe nachdenken. Bewertungskriterien wie unter anderem Reparaturfähigkeit, platzsparender Transport und umweltbewusste Entsorgung sollen sicherstellen, dass die Tischlerinnen und Tischler von morgen nicht nur handwerklich versiert, sondern auch ökologisch verantwortungsbewusst arbeiten.

Die erfreuliche Entwicklung der Ausbildungszahlen spiegelt wider, dass das Tischlerhandwerk verstärkt an Anerkennung gewinnt. Im Jahr 2022 starteten rund 30 Prozent mehr Auszubildende ihre handwerkliche Reise im Kreis Gütersloh. Ein Zeichen für Vertrauen sind die fünf neuen Mitgliedsbetriebe, die sich für die Zusammenarbeit mit der Tischler-Innung Gütersloh entschieden haben.